Die Tradition lebt fort (Bericht vom 05.11.2011)

Der Waffenschmiedpokal in Dietzhausen gehört bei vielen Boxsport-Fans zum Pflichtprogramm. An diesem Samstag sollen ab 17 Uhr in der "Zwecke" etwa 20 Kämpfe stattfinden.

Der Waffenschmiedpokal in der Dietzhäuser "Zwecke" ist vor allem für den

Box-Nachwuchs eine wichtige Veranstaltung. Foto: frankphoto.de


Suhl - Die Tradition wird fortgesetzt! Der Boxring 90 Suhl richtet zum 17. Mal den Waffenschmiedpokal der Boxer für Vereinsmannschaften aus. Veranstaltungsort ist die "Zwecke" in Dietzhausen, wo schon zahlreiche stimmungsvolle Boxturniere über die Bühne gegangen sind und das Publikum hautnah am Ring sitzt.Verteidiger des Wanderpokals sind die Erfurter Löwen. Ob sie die Trophäe erneut mit in die Landeshauptstadt nehmen können, wird sich an diesem Samstag ab 17 Uhr erweisen.

 

Die Faustkämpfer, die am Waffenschmiedpokal teilnehmen, kommen nicht nur aus Suhl und der näheren Umgebung. "Wir erwarten unter anderem Mannschaften aus Bad Wirsheim, Würzburg, Kitzingen, Mühlhausen, Erfurt, Eisenach, Ilmenau und Gera", berichtete Frank Schulzke vom Boxring 90 Suhl. Sein besonderes Augenmerk richtet sich natürlich auf die Starter des gastgebenden Vereins. Schulzke wünscht sich, dass der Deutsche Vizemeister Robin Stößel und seine Mitstreiter bei ihrem Heimspiel einen guten Eindruck hinterlassen. Zudem ist er gespannt, wie sich die drei Suhler Mädchen präsentieren, die unter der Anleitung ihrer Trainer Thomas Schilling und Stefan Regenspurg dem Boxsport frönen.

 

Vereinschef Stefan Regenspurg ist durchaus zuversichtlich, wenn er nach den Chancen des Boxring 90 Suhl gefragt wird: "Im Kampf um die begehrte Mannschaftstrophäe bieten wir neben Robin Stößel mit Landesmeisterin Miriam Hoffmann sowie den talentierten Faustkämpfern Paul Angermann, Justin Stößel und Leon Zimmermann gleich mehrere Favoriten auf. Diese große Anzahl an Boxern ist auch ein Ausdruck der guten Nachwuchsarbeit, die bei uns im Verein geleistet wird." Zu den heißen Suhler Eisen im Waffenschmied-Feuer zählt auch Maximilian Adler, der jüngst beim Braugold-Cup in Erfurt einen überzeugenden Sieg bei den Junioren bis 75 Kilogramm landete. Regenspurg rechnet damit, dass dem Publikum etwa 20 attraktive Kämpfe geboten werden können. Dies wäre sicherlich im Sinne der Zuschauer, von denen viele bereits in den vergangenen Jahren regelmäßig in der "Zwecke" dabei waren. Überhaupt ist der Waffenschmiedpokal eine eminent wichtige Veranstaltung im regionalen Sportkalender, denn das Turnier setzt die über 80-jährige Boxsporttradition in Suhl fort. Nachdem der Faustkampf bereits in den 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine wichtige Rolle innerhalb des sportlichen Angebots spielte, wurde nach den Wirren des 2. Weltkrieges im Jahre 1948 die Zentrale Sportgemeinschaft "Fortuna" Suhl gegründet, in der prominente Boxer wie Karl Heydenbluth, Günter Freyboth oder Dieter Heßler ihre Heimat fanden.

 

Engagierter Sportverein

Die große Popularität der Sportart, deren Ursprünge im England des 17. und 18. Jahrhunderts liegen, ließ in Suhl Mitte der 70er Jahre ein wenig nach. Eine Art Wiedergeburt gab es 1984 auf einer Sitzung des Bezirksfachausschusses, bei der zahlreiche Box-Enthusiasten die Weichen für die Zukunft stellten. Erster sichtbarer Höhepunkt des Aufschwungs war ein Vergleichswettkampf im Anbau der Stadthalle zwischen der BSG Aufbau Suhl und der SG Dynamo Rudolstadt am 23. Juni 1985. Unmittelbar nach der Wende war es der Boxring 90 Suhl, der den Faustkampf im Gespräch hielt. Zugleich ist der Verein ein Musterbeispiel dafür, wie man Kinder von Migranten oder sozial schwächere Jugendliche erfolgreich integriert. Diese Arbeit kann nicht genug gewürdigt werden. 

 

Quelle/Autor: Redaktion Freies Wort